Das Pulverbeschichten bzw. die Pulverlackierung ist ein Beschichtungsverfahren, bei dem ein elektrisch leitfähiger Werkstoff mit Pulverlack bedeckt wird. Der typische Ablauf bei der Beschichtung besteht im ersten Schritt aus der Oberflächenvorbehandlung, d.h. der Reinigung des zu beschichteten Teils und/oder der Aufbringung einer Konversionsschicht. Anschließend erfolgt die Zwischentrocknung, der eigentliche Beschichtungsvorgang in einer Beschichtungszone und die abschließende Polymerisation im Ofen. Die Werkstücke werden dabei durch ein Fördersystem transportiert.

Bei der Pulverbeschichtung wird das elektrostatisch aufgeladene Pulver mit einer Sprühpistole auf die Werkstücke aus elektrisch leitenden Metallen wie Stahl oder Aluminium aufgebracht und bleibt haften. Anschließend werden die Teile über das Förderband in den Ofen transportiert. Durch das Erhitzen auf 150-200°C schmilzt das Pulver und verbindet sich zu einer dauerhaften und sehr schlagfesten Oberfläche.

Das Pulverbeschichten von Blechteilen bietet gegenüber dem Nasslackieren deutliche Vorteile: Es ist schneller, wirtschaftlicher und umweltfreundlicher. Außerdem ist das Einsatzspektrum breiter als vielfach angenommen. Der Farbanteil bei Pulverlacken beträgt 100 % und ist damit erheblich höher als Anteil bei Nasslacken, der je nach Lackart 30 bis 60 % beträgt. Pulverlacke enthalten darüber hinaus keinerlei umweltgefährdende Lösemittel oder Schwermetallanteile, denn anders als beim Nasslackverfahren, entstehen im Ofen keine umweltkritischen Stoffe. Sammler, Abscheider oder Thermische Nachverbrennung sind nicht erforderlich. Das Verfahren ist jedoch nicht nur unter Umweltgesichtspunkten von Vorteil. Es ist zudem bis zu 50 % kostengünstiger, da keine teuren Lösemittel enthalten sind.

Besondere Anforderungen müssen Teile, die zur Pulverbeschichtung vorgesehen sind, nicht erfüllen. Für den Beschichtungsvorgang sollten Konstrukteure von Serienteilen allerdings eine Aufhängung, ein Loch oder eine Auflagefläche einplanen. Zudem sollte auch das Wasser der Vorbehandlungsbäder abtropfen können. Für die Teilegröße gibt es fast keine Einschränkung. Auch sehr große Werkstücke können heute pulverbeschichtet werden. Ein weiterer wirtschaftlicher Vorteil ist die Pulverrückgewinnung. Das nicht auf das Werkstück übertragene Pulver wird zur Aufbereitung transportiert und von dort wieder in den Kreislauf zurückgebracht. Wichtig ist, dass die Förderung schonend ist, so dass die Eigenschaften des Pulvers nicht wesentlich beeinflusst werden.